Die Homöopathie und im Besonderen die Entstehung derselben ist unweigerlich mit dem Namen Samuel Hahnemann verbunden. Der Arzt Dr. Christian Friedrich Samuel Hahnemann wurde am 10. April 1755 in Meißen (Sachsen) geboren und verstarb im Juli 1843 in Paris im Alter von 88 Jahren. Hahnemann bekam eine hervorragende schulische Ausbildung und beschloss, nach seiner Reifeprüfung Medizin zu studieren, zuerst in Leipzig, später in Wien. Seinen Lebensunterhalt verdiente er in dieser Zeit durch Übersetzungen [1].

Bei einer solchen Übersetzung (Cullens Materia Medica) stieß er auf die Wirkung der Chinarinde (Cortex peruvianus, Cortex Chinae) bei Wechselfieber, wobei er die Beschreibung Cullens nicht nachvollziehen konnte. Deshalb, „um die Wirkung der Chinarinde nachzuprüfen, nimmt er im Selbstversuch … die üblicherweise verordnete Dosis … ein“ [1]. Daraufhin beobachtete er an sich dieselben Symptome, wie er sie vom Wechselfieber her kannte. Schlussfolgernd stellte er die Arbeitshypothese auf, dass die kurative Wirkung der Chinarinde beim Wechselfieber so zustande kommen würde, weil die Chinarinde beim Gesunden ähnliche Symptome hervorrufe, wie die Krankheit, bei welcher die Selbe zur Behandlung eingesetzt wurde.

Er nahm in der Folge mehrere damals gebräuchliche Arzneimittel ein, um die Symptome zu beobachten und behandelte seine Patienten mit diesen Arzneimitteln, wenn diese ähnliche Symptome hatten, wie er im Selbstversuch. So versuchte er ein neues Behandlungskonzept einerseits auszuweiten und andererseits zu überprüfen, bis er 1796 im damals angesehensten medizinischen Journal („Hufelandschen Journal der praktischen Heilkunde“) seine Thesen veröffentlichte.

Trotz mehrerer Veröffentlichungen hatte er unter den Ärzten seiner Zeit nur wenig Anhänger. Deswegen habilitierte er, hielt auf der Universität von Leipzig Vorlesungen und wandte sich so den Studierenden zu. 

Erst durch eine Typhusepidemie 1813 wurde die Homöopathie weiteren Kreisen, insbesondere unter Militärärzten und dem Adel bekannt. Hahnemann wurden damals 180 erkrankte Soldaten von den Gesundheitsbehörden zugewiesen, von denen nur ein alter Soldat starb, wohingegen durch die damaligen herkömmlichen Behandlungsmethoden 30 bis 40% starben [2].

Weitere erfolgreiche Behandlungen bescherten ihm schon zu Lebzeiten einen weit verbreiteten Ruf, wodurch seine Bücher auch in mehrere Sprachen übersetzt wurden.

 

1.            Drexler L. Homöopathische Medizin – ihre Wurzeln und Entstehung. In: König P (Hrsg.). Durch Ähnliches heilen. Wien: Orac; 2005. p. 15-30

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